Was ist ein FabLab?

Ein FabLab ist eine offene Werkstatt, in der High-Tech-Maschinen für Privatpersonen, Schulen, Vereine, Firmen und andere Besucher zugänglich sind. FabLabs stellen der Allgemeinheit hochwertige Maschinen und Geräte zur Verfügung, die oft in der Industrie und dem Handwerk verwendet werden. FabLabs werden meist von gemeinnützigen Organisationen betrieben, die die Maschinen ehrenamtlich pflegen und betreuen. Im Vordergrund stehen sowohl das Herstellen des Zugangs zu den Maschinen, sowie das Heranführen der Besucherinnen und Besucher an die Geräte, sodass diese ihre Projekte selbstständig und sicher umsetzen können. Jedes FabLab ist einzigartig, jedoch haben die meisten eine ähnliche Grundausstattung.

Offenheit wird in FabLabs großgeschrieben. Ziel ist ein Wissens- und Ideenaustausch. Besucher und Mitglieder können jeweils von den Erfahrungen Anderer in den unterschiedlichsten Bereichen profitieren.

Im weiteren Sinne sind FabLabs auch nichtstaatliche Bildungseinrichtungen. Sie vermitteln Wissen und Können im Umgang mit Maschinen, digital sowie analog. Besonders im Fokus ist hierbei die Förderung im sog. MINT-Bereich. Schülerinnen und Schüler sowie Studierende können hier Praxiserfahrungen sammeln. Regelmäßig werden Exkursionen von Schulen und Universitäten zu FabLabs unternommen.

Ursprünge am MIT

Der Ursprung der FabLabs findet sich am berühmten Massachusetts Institute of Technology (MIT). Am dortigen MIT Media Lab wurde gegen Ende der neunziger Jahre eine einzigartige Vorlesung konzipiert – „How to make (almost) anything“. Für diesen Zweck wurde eigens ein Labor angelegt, das sogenannte „Fabrication Laboratory“. Es wurde eine Werkstatt für die Studenten des Professors Neil Gershenfeld eingerichtet. Die Vorlesung war von Anfang an sehr beliebt. Professor Gershenfeld beschrieb sie in einem Vortrag so:

Hundreds of people came in begging: „All my life I’ve been waiting for this class, I’ll do anything to do it.“

Prof. Neil Gershenfeld, Center for Bits and Atoms, MIT

Der Ansturm überraschte die Dozenten. Die meisten Teilnehmer hatten Ideen, die sie immer verwirklichen wollten, doch dies scheiterte am Zugang zu Maschinen oder Wissen. Die Vorlesung bot genau die Voraussetzungen und auch die Gelegenheit, die Projekte zu verwirklichen.

Schnell erkannte man am MIT das Potenzial und es entstand die Idee, ein Konzept zu erstellen, nach welchem ähnliche Orte weltweit aufgebaut werden könnten.

2002 war es dann so weit: das erste FabLab der Welt wurde am MIT eröffnet. Seitdem hat sich das FabLab-Konzept wie ein Lauffeuer um den Globus verbreitet.

In Deutschland wurde 2009 das erste FabLab an der RWTH Aachen gegründet. In unserer Region gründeten sich die ersten FabLabs 2011 an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen sowie im gleichen Jahr in Nürnberg. Weitere FabLabs in unserer Nähe finden sich beispielsweise in Rothenburg ob der Tauber, im Landkreis Fürth, im Nürnberger Land, in Bad Windsheim sowie im Süden in Ingolstadt und an der Hochschule Augsburg.

Grundsätze der FabLab-Bewegung

FabLabs stehen hinter der sogenannten Fab Charter. Diese enthält einige Grundsätze über die Arbeitsweise von FabLabs, zu welcher sich der größte Teil aller FabLabs selbst verpflichten.

Die Fab Charter sowie eine deutsche Übersetzung findest du hier.

Personal Fabrication

Dem Motto „You don’t need this for what you get in Wal-Mart“ folgend wurde das Konzept der Personal Fabrication erdacht. Hier steht nicht die Massenfertigung, sondern die Herstellung stark individualisierter Projekte unter Zuhilfenahme industrieller, vornehmlich digitaler, Produktionsverfahren. FabLabs schaffen den Zugang zu diesen Technologien.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema findet man z.B. im Flyer des FabLabs Aachen, auf der Website des FAU FabLab in Erlangen, beim Verbund Offener Werkstätten, auf den Seiten des MIT Center for Bits and Atoms und dessen FabLab und auch beim FabLab Rothenburg ob der Tauber.