Freie/Open-Source-Software für Maker
Die meisten Maker setzen heutzutage digitale Werkzeuge ein, um ihre Ideen umzusetzen. Das fängt bei der Planung an, welche bei größeren Werkstücken meist rechnergestützt stattfindet, setzt sich bei der Fertigung fort, wenn Stickmaschine, Laser-Cutter oder CNC-Fräse zum Einsatz kommen und das Ergebnis wird schließlich mit Hilfe des Smartphones mit der Welt geteilt.
Häufig stellen die Hersteller leider nur proprietäre Software für proprietäre Betriebssysteme. Selbst wenn diese kein Geld kosten, haben sie gravierende Nachteile. Die Benutzer werden durch restriktive Lizenzen in ihren Rechten eingeschränkt, zum Beispiel durch Klauseln, die die Nutzung einschränken oder die Weitergabe untersagen. Noch viel schwer wiegt der Nachteil, dass dem Benutzer die Kontrolle über das eigene Gerät entzogen wird. Man kann nicht sagen, was genau der Rechner tut, ob Daten gegen den Willen versendet werden etc.
Doch es gibt eine Lösung: Freie Software. „Frei“ steht hier nicht für den Preis, sondern kann eher mit der Rede-/Meinungsfreiheit verglichen werden (daher sagt man auch auf Englisch, „free as in speech, not in beer“). Freie Software gewährt verschiedene Freiheiten. Die Autoren erlauben es beispielsweise jedem und ohne jede Diskriminierung, die Software zu untersuchen und zu ändern, sie weiterzugeben und für beliebige Zwecke zu nutzen. Das wird durch die Veröffentlichung des Quellcodes ermöglicht. Manchmal wird im Gegenzug verlangt, dass Änderungen wiederum anderen bereitgestellt werden (sogenanntes Copyleft).
Es bietet sich also an, freie Software einzusetzen. So lässt sie sich an die jeweiligen Zwecke anpassen und die Anpassungen können wiederum mit anderen geteilt werden. Auch können durch das Internet internationale Zusammenarbeit von Entwicklern. Jeder kann dazu beitragen, Software zu verbessern – auch ohne selbst zu programmieren. Beispielsweise durch Schreiben von Dokumentationen, Tutorials oder Übersetzen der Anwendung).
FabLabs verstehen sich selbst als ein Ort des Wissens- und Erfahrungsaustausches. Das Konzept der freien Software passt hervorragend dazu. Es gibt eine wahre Vielfalt an Software, welche Maker nutzen können, um ihre Projekte zu verwirklichen.
In den folgenden Wochen werden wir einige der bekannteren und weniger bekannten Anwendungen aus dem Bereich vorstellen, die wir auch selbst nutzen (werden). Wir hoffen, euch dazu zu inspirieren, mehr freie Software zu nutzen und vielleicht euch auch an der Weiterentwicklung zu beteiligen. Wir laden euch auch ganz herzlich zu unserem Stammtisch ein, an dem wir das Thema auch regelmäßig aufgreifen.