Breaking News – LEADER-Förderbescheid eingegangen
Große Neuigkeiten für unser FabLab: Vor Kurzem wurde uns der Zuwendungsbescheid für die beantragte LEADER-Förderung zugestellt. Wir können also ab sofort damit beginnen, die geplante Ausstattung zu beschaffen!
Letzte Woche fand eine Vorstandssitzung mit einer Vertreterin der Lokalen Aktionsgruppe Altmühlfranken und der AG Beschaffung statt. Die Aktionsgruppe koordiniert das LEADER-Förderprogramm in unserem Landkreis. Die AG Beschaffung ist eine Gruppe aktiver Mitglieder unseres Vereins, die seit der ersten Stunde das Thema Ausstattung, Beschaffung und Förderung begleitet, und hierfür schon viel Freizeit investiert hat.
Während der Vorstandssitzung erklärte uns die Vertreterin der LAG detailliert, welche Vorgaben wir einhalten müssen, um Aufträge LEADER-konform zu vergeben und so nach und nach unsere Ausstattung zu beschaffen.
Doch zuerst ein kleiner Rückblick. LEADER-Förderung ist ein Thema, mit dem die wenigsten je zu tun hatten (und vermutlich haben werden). Zur Stellung des Antrags musste zunächst der Verein gegründet werden, was im Januar 2019 geschah. Als Nächstes war zu überlegen welche Grundausstattung (z.B. typische FabLab-Geräte wie Laser-Cutter, 3D-Drucker, sonstige Maschinen und Werkzeuge) angeschafft werden soll.
Ein weiterer wichtiger Punkt war zu definieren, in welchen Richtungen sich das FabLab spezialisieren möchte. Wir wollten uns nicht nur auf die Herstellung mithilfe computergesteuerter Maschinen fokussieren. Passend zum eher ländlichen Standort, sollte auch auf Handwerk und dem händischen Arbeiten mit „analogen“ Werkstoffen Wert gelegt werden. Daher planten wir die Einrichtung einer Holz- sowie einer Metallwerkstatt. Beide jeweils mit umfangreicher Ausstattung mit vornehmlich konventionell gesteuerten Werkzeugmaschinen sowie entsprechenden Handwerkzeugen. Zudem möchten wir im Bereich Textilbearbeitung mit Näh- und Stickmaschinen, einer T-Shirt-Presse und einer Buttonpresse ein Angebot schaffen.
Nach vielen Wochen Recherche und unter Einbeziehung des vielfältigen Fachwissens unserer Mitglieder hatten wir schließlich eine grobe Vorstellung, welchen Maschinenpark wir uns zulegen wollten.
Zur Einreichung eines LEADER-Förderantrags musste für jeden Einzelposten unserer geplanten Ausstattung mindestens ein Angebot eingeholt werden. Dies diente dem Nachweis, dass die Preise, die wir für die Posten angaben, dem realen Kaufpreis entsprechen. Gefördert wird jeweils der Nettoeinkaufspreis zu einem bestimmten Prozentsatz. Wir nannten das die erste Phase. Eine Liste aller Posten mit Mengenangaben, Netto- und Brutto-Preisen, den Angebotsnummern und -firmen sowie aller einzelnen Angebote wurden dann, aufgrund einiger Verzögerungen, zusammen mit dem Antrag Anfang Juli 2019 bei der zuständigen Behörde eingereicht. Diese hat im September 2019 den Antrag bewilligt und uns den Zuwendungsbescheid zugestellt.
Nun befinden wir uns in der zweiten Phase. Aufgrund von Änderungen bei den LEADER-Bestimmungen hat sich das Prozedere etwas vereinfacht. Die Verzögerungen beim Stellen des Antrags kommen uns hierbei entgegen — die Sache hat also auch etwas Gutes. Wir können jetzt Aufträge entsprechend unseres Antrags, also für die gleichen oder gleichartige Artikel und ähnliche Mengen vergeben. Nur bei sehr großen Auftragsvolumen (ab 10.000 Euro) muss mit mindestens drei Angeboten ein Angebotsvergleich durchgeführt werden. Dies bedeutet für uns, dass nur der Auftrag für den Laser-Cutter entsprechend gehandhabt werden muss. Das reduziert den Arbeitsaufwand erheblich, da wir zuvor davon ausgegangen sind, für die meisten Artikel Angebote einholen zu müssen. (Wen es genauer interessiert, kann die Merkblätter auch auf den Seiten des StMELF herunterladen.)
Die AG Beschaffung steht dafür schon in den Startlöchern bereit. Nach der ersten Angebotsphase haben wir bereits festgestellt, wie viel Arbeit die händische Angebotsverwaltung bereiten kann. Daher wurde begonnen, eine Software hierfür zu entwickeln. Diese ist noch nicht ganz fertig und bisher noch nicht ausführlich getestet. Sie wird aber, sobald sie so weit ist, als freie / Open-Source-Software veröffentlicht werden. Wir planen ohnehin, für alle Artikel Angebote einzuholen, um Preisvergleiche durchführen und Rabatte verhandeln zu können.
Die Umbauarbeiten an der Halle, in der wir zukünftig einziehen werden, stehen leider noch am Anfang. Da eine Umnutzung der Halle erfolgt, wurde ein Bauantrag nötig. Dieser muss zunächst von den Anliegern, dann der Stadt und schließlich vom Landratsamt bearbeitet werden. Daher kann noch nicht (um-)gebaut werden und wir können auch noch nicht anfangen die Ausstattung zu bestellen, nachdem die Angebote eingegangen sind. Unser zukünftiger Vermieter hat uns allerdings netterweise angeboten, Anschaffungen vorab in anderen Räumen einzulagern. So können wir z.B. Geräte mit langen Lieferzeiten möglichst bald bestellen. Das ist alles andere als selbstverständlich und wir wissen es sehr zu schätzen.
Vielen Dank hierfür!